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Leuchte





Solange du lebst, leuchte!

Diesen Satz habe ich vor zwei Tagen zum ersten Mal gehört. Er ist Teil eines Liedes, das in antiker Notation auf einen altgriechischen Grabstein eingemeißelt ist und "Seikilos Epitaph" heißt. Im Radio wurde das neue Album "Breathe" von der mir unbekannten Sängerin Hera Hyesang Park vorgestellt und einer ihrer Songs bezieht sich auf diese alte Inschrift. Wieder einmal wurde ich überrascht von meiner Schwingung, die sich mit einer anderen verband, denn nur wenige Minuten vorher war mir in den Sinn gekommen, heute über das Atmen zu schreiben.
Das sind die kleinen Wunder, die mein Leben bereichern.

"Solange du lebst, leuchte!" - über die Jahrtausende hinweg haben wir vergessen, dass dieses Leuchten in uns ist. Doch nun entdecken immer mehr Menschen, dass es da etwas Größeres in ihnen gibt, das sie vorher nicht wahrgenommen haben. Bei den einen ist es eine Ahnung, bei anderen eine erste Erfahrung und bei wieder anderen das bewusste Erleben ihres inneren Lichtes, dem Leuchten.
Nicht ohne Grund verbindet die Sängerin dieses alte Lied mit dem Atem. Er trägt uns durch's Leben, unsichtbar und meistens unbewusst. Doch wenn wir immer mal wieder innehalten, den Atem beobachten - "Lass es dich atmen" - dann beginnt etwas Neues. Wir überlassen uns dem ewigen Strom des Lebens, ohne etwas zu tun und öffnen uns gleichzeitig für das in uns lebende Licht. Wenn wir den Atem aktiv steuern, in dem wir beispielsweise mit offenem Mund ein-und ausatmen, intensiviert sich die innere Energie und der Körper beginnt bis in die kleinsten Zellen zu kribbeln. Zunächst kann sich Widerstand einstellen, Schmerzen tauchen auf und der Verstand schaltet seine rote Warnleuchte ein: "Nicht weitermachen! Vorsicht! Du könntest Dich von alten vertrauten Mustern verabschieden! Wer bist du dann? Ohne deine Ängste? Ohne deine Vorbehalte? Ohne deine Vorstellungen?"
Doch wenn wir mutig weiteratmen können wir erfahren, dass sich etwas in uns löst und der erste Hauch der Freiheit wahrnehmbar ist. Dann beginnt etwas in uns zu leuchten – nach so langer Zeit – und das Leuchten in Dir heißt Dich willkommen.
Geschrieben von Ursel am

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